Alternative Browser (18)

Welchen Webbrowser verwendest Du? Möchtest Du Deine Privatsphäre schützen? Und bist Du Dir sicher, dass Dein Webbrowser Dich dabei unterstützt? Unter den großen Anbietern gibt es bessere und schlechtere Alternativen. Hier im Vergleich findest Du den besten alternativen Webbrowser.


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Die wesentliche Kriterien für die Auswahl eines alternativen Browsers sind:

  • offene, freie Programme, die kontrolliert werden können,
  • ein auf Datenschutz achtender, vertrauenswürdiger Hersteller und
  • Erweiterbarkeit hinsichtlich Privatsphäre und Datenschutz.

Alles das bietet der Mozilla Firefox [1]. Dieser ist auch ganz klar meine Empfehlung. In der nächsten Folge schauen wir uns dann an, wie man den Firefox optimal konfiguriert.


[1] Mozilla Firefox
[2] Firefox auf Wikipedia


im Wortlaut: die komplette Folge zum Nachlesen


Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge der Datenwache! Ich bin Mitch und unser Thema heute sind alternative Webbrowser. Das geht hervor aus einem Beratungsgespräch, das ich mit einer Kundin hatte, wo wir irgendwann auch diskutiert haben, welche alternativen Webbrowser man denn am besten nutzt, um seine Daten, seine Privatsphäre zu schützen. Und daraus erwuchs jetzt die Idee für diese und die nächste Folge.

In dieser Folge werde ich euch erst einmal ein wenig darüber erzählen, welche großen alternative Webbrowser gibt es denn eigentlich, wonach unterscheidet man die und wie wählt man den aus, mit dem man eigentlich unterwegs sein möchte.

In der nächsten Folge in zwei Wochen gehen wir dann darauf ein, wie man seinen alternative Webbrowser so konfiguriert, dass man tatsächlich am besten seine Daten schützt und seine Privatsphäre wahrt. Wenn Du das nicht verpassen möchtest und auch sonst interessante Neuigkeiten und Tipps bekommen möchtest, kann Du Dich gerne zum Rundschreiben auf der Datenwache anmelden. Unter www.datenwache.de/newsletter kannst Du Dich einfach eintragen und bekommst für den Einstieg dann auch eine Checkliste mit den wesentlichsten Punkten um einfach einmal zu überprüfen, wo Du denn mit dem Schutz Deiner Daten schon stehst und was Du gegebenenfalls direkt verbessern kannst.


Welchen alternativen Webbrowser wählen

Wenn wir uns jetzt anschauen wollen, welchen Webbrowser wählt man denn aus, um damit im Netz unterwegs sein, dann ist ja erst einmal die Frage: Was wollen wir denn überhaupt erreichen? Und da gibt es im Wesentlichen drei Ziele.

Ziel: sicher surfen

Zum einen kann natürlich das Ziel sein, wir wollen möglichst sicher surfen. Was heißt in dem Zusammenhang „sicher“? Das heißt, wenn Du jetzt im Netz surfst, wenn Du ganz normal irgendwie Internetseiten besuchst, dann solltest Du Dir nicht irgendwelche Malware, irgendwelche Schadsoftware dadurch einfangen können. Das ist und das ist eine ganz allgemeine Regel im Prinzip nur dadurch zu erreichen, dass Du Deine Software immer auf dem aktuellsten Stand hältst.

wichtig: Updates

Und für einen alternativen Webbrowser heißt das halt, es müssen entsprechend Sicherheitsupdates regelmäßig und so schnell wie möglich, sobald etwas gefunden wurde, veröffentlicht werden.

Aber auch Dein Betriebssystem und alle anderen Applikationen mit Netzzugang müssen halt entsprechend ständig aktualisiert werden.

Ziel: Anonymität

Dann kann ein Kriterium sein: Du möchtest möglichst anonym surfen. Also anonym wirklich im Sinne von, dass niemand Deine Aktionen im Netz, Deine Tätigkeiten im Netz auf Deine Identität, auf Deinen Klarnamen zurückführen kann. Das ist verwandt mit der Privatsphäre wahren aber nicht wirklich identisch. Bei der Privatsphäre geht es ja mehr darum, dass Deine verschiedenen Aktionen nicht miteinander verknüpft werden sollen. Bei der Anonymität ist es tatsächlich so, dass jede einzelne Aktion nicht auf Dich zurückzuführen sein soll.

Das ist etwas anderes und da gehe ich auch noch einmal dediziert darauf ein, allerdings erst in der übernächsten Folge, wenn wir uns dann das Tornetzwerk und den Torbrowser anschauen.

Ziel: unbeobachtet surfen

Ja, und dann natürlich das Ziel, unser Steckenpferd: Privatsphäre im Netz. Wir wollen einen alternativen Browser auswählen und in der nächsten Folge dann so konfigurieren, dass wir möglichst unsere Daten schützen und privat im Netz unterwegs sein können. Und das schauen wir uns an. Und Du kannst das auch noch einmal nachlesen im Privacy-Handbuch, den Link habe ich Dir unter den Show-Notes unter www.datenwache.de/18 verlinkt.


Die größten und bekanntesten Webbrowser

Welche alternativen Browser schauen wir uns jetzt im Folgenden an? Es gibt ja unendlich viele, aber wir gucken uns erst einmal die vier großen und die vier bekanntesten an. Das ist ganz klar der Google Chrome mit einem Marktanteil von über 80 Prozent. Dann den Firefox von Mozilla. Apple Safari und Microsofts Edge. Und dann gibt es auch noch viele kleine, da gehe ich auch nachher noch darauf ein. Aber die vier großen wollen wir uns anschauen. Und wenn wir jetzt uns fragen: Welchen alternativen Browser wollen wir verwenden und warum müssen wir uns erst einmal Kriterien überlegen.


Die 3 Kriterien der alternativen Browserwahl

Und im Wesentlichen sind das für mich drei Kriterien:

  • offene, freie Software
  • Vertrauen in den Datenschutz
  • Erweiterbarkeit

offene, freie Software für alternative Browser

Das eine ist Open Source. Die Software sollte im Idealfall einsehbar sein. Das ist vielleicht keine Selbstverständlichkeit, aber das ist ein sehr gutes Kriterium, wenn man sagt, man möchte ein Stück Software haben, der man vertrauen will. Open Source heißt, dass dieser Programmcode, auf dem das Programm, der Webbrowser in dem Fall, basiert, dass der veröffentlicht wird, dass der einsehbar ist. Das heißt jetzt nicht, dass Du und ich und jeder, der das Ding benutzt zum Programmierer werden muss und sich das im Detail anschauen muss, aber man könnte es. Und es gibt halt Leute, die sowohl die Fähigkeiten haben als auch das Interesse, die Zeit, die das zum Teil dann auch beruflich machen. Und wenn so eine Software halt angeschaut werden kann von vielen, vielen Augen, ist es halt viel schwieriger da etwas darin zu verbergen, was gegebenenfalls dazu dient, Deine Privatsphäre zu untergraben, als wenn Du das in einem Stück Software hast, wo keiner hineingucken kann. Also Open Source, Quellcode offen, grundsätzlich eine gute Sache.

Vertrauen zum Hersteller des alternativen Browsers

Dann wenn wir sagen, der Webbrowser ist unser Tor zum Internet und damit auch unser Tor zwischen uns und denen, die an unsere Daten wollen, unsere Privatsphäre untergraben wollen, dann sollten wir ein Produkt verwenden, wo wir zumindest das Vertrauen haben, dass die Hersteller, die Produzenten davon irgendwie Interesse an unserer Privatsphäre haben. Also Datenschutz sollte irgendwie schon bei der Entwicklung dieses Produktes im Vordergrund stehen.

Erweiterbarkeit des alternativen Browsers

Und dann sollte das Produkt natürlich, der Browser so anpassbar sein oder so erweiterbar sein, dass wir unsere Anforderungen damit auch umsetzen könne. Also das ist dann typischerweise so eine Sache, was man an Add-ons, an Plugins installieren kann.


alternative Browser im Vergleich

Und basierend auf diesen drei Kriterien:

  • Open Source,
  • Datenschutz und
  • Erweiterbarkeit

wollen wir uns jetzt einmal die vier Browser anschauen.

Edge von Microsoft

Ich finde am einfachsten macht es uns dabei Microsoft mit dem Edge. Das ist zwar eine echte Erweiterung, eine echte Steigerung gegenüber dem Internet Explorer gewesen und es gibt auch genug Leute, die diesen Browser echt mögen und davon schwärmen. Wir haben da halt einfach nur zwei Probleme. Das eine ist, das ist ein komplett proprietärer Code, da kannst Du nicht hineingucken, wobei jetzt tatsächlich Edge dann irgendwie auch auf Chromium basieren soll. Aber im Wesentlichen ist das ein proprietäres Produkt von Microsoft. Und dann kommt einfach hinzu: Vertrauen in Microsoft?

Wenn man sich anschaut, was für eine Datensammelei rund um Windows 10 stattfindet und was für einen Eiertanz man machen muss, damit man irgendwie nicht komplett die ganze Zeit ausgehorcht wird, wenn man Windows 10 benutzt. Ganz ehrlich. Vertrauen dem Produkt von meiner Seite aus überhaupt nicht möglich. Also das steht einmal ganz hinten.

Safari von Apple

Dann kommt Apple mit Safari. Auch ein proprietäres Produkt, kann man nicht hineinschauen. Muss man sich blindlings darauf verlassen, dass das, was Apple behauptet, halt auch tatsächlich stimmt. Die Anzahl von Erweiterungen für den Browser ist jetzt nicht so groß wie man das gerne hätte. Also von der Erweiterbarkeit her ist das auch einigermaßen übersichtlich. Apple gibt sich ja schon Mühe die Privatsphäre, den Datenschutz der Daten ihrer Benutzer immer herauszustellen und die haben in der Vergangenheit auch durchaus Änderungen in dem Safari, sowohl in dem auf dem MAC als auch den auf iOS, also auf iPhone, iPad, haben die schon Erweiterungen eingebaut, die der Werbeindustrie, den Datenhändlern ganz gewaltig ein Dorn im Auge waren. Nichtsdestotrotz Apple verdient auch Geld mit Daten, mit Werbung. Sie verdienen halt auch Geld mit Geräten.

Das ist halt der Vorteil gegenüber Firmen wie zum Beispiel Google, die nur auf Daten basieren. Nichtsdestotrotz da gibt es gute Ansätze beim Safari, ob das jetzt der alternative Browser meiner Wahl unbedingt wäre, also für mich eher nicht.

Chrome von Google oder Firefox von Mozilla

Und dann gibt es natürlich den ganz großen Browser Chrome und seinen Gegenspieler Firefox. Beide technisch ganz hervorragende Produkte. Und da muss man wirklich sagen, da ist man wirklich mit beiden gleichauf. Die bedienen sich vielleicht ein bisschen anders, aber im Wesentlichen ist das vollkommen in Ordnung. Und die tun sich beide nichts. Jetzt ist es so, der Firefox ist tatsächlich Open Source. Also da könnt ihr euch den Programmcode herunterladen und hineinschauen, wenn ihr wollt.

Bei Chrome ist das halt nicht so. Der basiert auf einem Open Source-Projekt, es ist aber kein Open Source. Das heißt, hineingucken ist da jetzt erst einmal nicht. Beide kann man enorm erweitern, es gibt unendlich viele Erweiterungen dafür, auch die Erweiterungen, über die wir gleich reden. Und das einzige Problem ist, dass man bei Chrome schon einmal so den Eindruck hatte, dass in dem Google Play-Store oder in dem Google App-Store für den Chrome-Browser da durchaus einmal Sachen herausfliegen, die vielleicht nicht ganz so der Politik von Google entsprechen.

Und die Politik von Google ist: Na klar, wir wollen durch Werbung Geld verdienen. Für die Suche gibt es ja alternative Suchmaschinen. Also das hat schon so an der einen oder anderen Stelle ein Gschmäckle, aber das ist für mich auch noch nicht der ausschlaggebende Punkt. Für mich ist wirklich der ausschlaggebende Punkt, wie man einem Produkt vertrauen möchte, dass es unsere Daten schützt von einer Firma, deren ureigenstes Interesse und Geschäftsmodell es ist, unsere Daten nicht zu schützen, sondern sie abzugreifen und sie für Werbung zu monetären Zwecken halt zu missbrauchen. Und da zu sagen, ich vertraue Google, dass die mit beiden Daten ordentlich umgehen, das ist ein sicheres Produkt, keine Frage. Aber das heißt halt noch lange nicht, dass meine Daten dann irgendwie auch geschützt werden.

Das ist ein ganz großer Unterschied. Und Google hat in der Vergangenheit echt schon üblen Scheiß getrieben, was diesen Browser anging. Ob Benutzer automatisch bei Google eingeloggt wurden. Ob man das jetzt wollte oder nicht, wenn man den Chrome benutzt hat und ein Account hinterlegt war. Ob alle Cookies gelöscht wurden, wenn man das gesagt hat, außer die Google-Cookies, weil die konnte man ja noch verwenden, um den Benutzer weiter zu tracken. Das ist halt alles irgendwie schmierig und irgendwie nicht seriös. Also ganz klar, wenn man die beiden vergleicht, da muss man, wenn man auf seine Daten, auf seine Privatsphäre Wert legt, da muss man beim Firefox landen. Und wie gesagt: Technisch absolut gleichwertig.

Leicht anderes Bedienkonzept, sicher an der einen oder anderen Stelle, sind halt unterschiedliche Produkte, aber technisch vergebt ihr euch da nichts. Und dann gibt es halt noch viele kleine Derivate Forks von den verschiedenen Browsern. Ich habe gesagt, Googles Chrome basiert auf einem Chromium-Projekt, was Open Source ist. Firefox ist Open Source. Und es gibt jetzt verschiedene Abkömmlinge, Forks, Derivate dieser Browser. Es gibt den Brave Browser. Es gibt den Pale Moon Browser. Alles solche kleineren Projekte mit speziellen Zielsetzungen. Und zum Teil ist die Zielsetzung halt auch, den Datenschutz, die Privatsphäre deutlich besser zu schützen. Da sind auch ganz tolle Ideen dabei.

andere, kleine alternative Browser

Ich habe mit dem Thema trotzdem ein kleines Problem und zwar ist klein auch genau das richtige Stichwort, weil meistens sind das halt schon kleinere Entwicklungsteams und was es auf jeden Fall nicht ist, ist so groß wie die Entwicklungsteams von Chrome, von Safari, von Firefox, von Microsofts Edge. Und da ist halt einfach das Problem: Sicherheitslücken. In Browsern, das sind extrem komplexe Software-Projekte mittlerweile, da werden laufend Sicherheitslücken gefunden. Ihr seht ja immer, wann die Dinger sich aktualisieren und wie viele Änderungen da drin sind. Und solche Sicherheitslücken müssen (unv.) gelöscht werden oder gestopft werden, weil in dem Moment, wo die bekannt werden, nutzt die auch jemand aus. Und ihr wollt so schnell wie möglich halt einen Patch dafür haben, ein Update und das ist bei diesen kleinen Projekten meiner Meinung nicht hundertprozentig sicherzustellen, dass das immer so schnell funktioniert.


Meine Empfehlung: Mozilla Firefox als alternativer Browser

Deshalb würde ich immer sagen: Wir wollen einen der großen Browser verwenden. Und wir können den Firefox und das ist meine Empfehlung halt auch, wir können den so konfigurieren wie wir ihn haben wollen. Es mag sein, dass es vorgefertigte Produkte gibt, die einfacher sind. Nichtsdestotrotz den Firefox kann man gut konfigurieren. Und das zeige ich euch ja dann in der nächsten Folge, wie man das macht. Mein Tipp ist ganz klar: Schaut euch einmal den Firefox an, falls ihr ihn nicht schon verwendet. Benutzt ihn vielleicht anfangs erst einmal parallel! Übertragt eure Bookmarks und probiert es einfach einmal parallel aus, wie ihr damit zurechtkommt! Wie gesagt technisch gibt es keinen Grund, das eine oder das andere zu bevorzugen. Aber von der Privatsphäre her ist der Firefox ganz klar weit entfernt von allem, was ihr mit dem Google Chrome irgendwie hinkriegt.

Es gibt auch eine nette Variante für Mobiltelefone, nennt sich Firefox klar. Da sind schon gewisse Werbeblocker eingebaut, das ist irgendwie ganz nett für unterwegs halt, um auch ein bisschen Privatsphäre zu wahren. Das ist jetzt nicht das, was wir tatsächlich hinterher mit unserer eigenen Konfiguration hinkriegen. Nichtsdestotrotz das ist ganz gut für unterwegs. Auch den verlinke ich euch.

Und dann kriegt ihr in der nächsten Folge halt die Tipps, wie ihr den Firefox entsprechend konfigurieren könnt, so dass unsere Privatsphäre schön gewahrt ist.

Wie gesagt wenn ihr etwas darüber noch lesen wollt, wenn ihr noch ein paar zusätzliche Tipps haben wollt oder eine Checkliste, um eure Privatsphäre einmal irgendwie auf die Basics abzuklopfen, dann tragt euch für den Newsletter ein unter www.datenwache.de/newsletter.

Und dann freue ich mich darauf, wenn wir uns in zwei Wochen wieder hören.

Euer Mitch.

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